Steinflure, lichter Eichenwald und markante Felskuppen prägen das NABU-Schutzgebiet bei Assmannshausen. Hoch über dem Rhein finden hier viele wildlebende Tiere und Pflanzen ein Refugium. Nicht nur die steilen Weinbergshänge mit ihren Natursteinmauern, sondern auch die vorspringenden Felswände des alten Steinbruchs bieten vor allem wärmeliebenden Arten wie Eidechsen ein Zuhause. Von 1922 bis 1971 wurde hier im Mittelrheintal Quarzit abgebaut, vermutlich war der Abbau später nicht mehr rentabel und wurde aufgegeben. So konnte sich die Natur die Flächen zurückerobern.
Heute ist das Gebiet ein wertvolles Biotop und gehört zur NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe. Als Naturschutzgebiet liegt es in einem so genannten Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, das Teil eines EU-weiten Schutzgebietsnetzes zum Erhalt von Lebensräumen und Arten ist. Die Pflegepläne werden alle zehn Jahre zwischen dem NABU und dem Forstamt Rüdesheim abgestimmt.
So werden z.B. durch regelmäßige Entbuschungsaktionen wie im Oktober 2017 gemeinsam mit der NABU-Gruppe Untertaunus oder im Winter 2020/21 wertvolle Bereiche an den Rheinhängen und im Steinbruch von Gehölz befreit. Viele Tiere, die den Steinbruch und die Hänge besiedeln, wie Fledermäuse, Höhlenbrüter, Eidechsen etc. brauchen die unbewachsenen Flächen als Lebensraum.
Seit letztem Jahr werden dazu erstmalig auch Ziegen eingesetzt. Sie weiden im Frühjahr und im Spätsommer und halten die Verbuschung auf, indem sie vor allem die wild wachsenden Robinien
abfressen, die als Neophyten (nicht heimische Pflanzen) durch ihre rasche Ausbreitung die Artenvielfalt im Schutzgebiet bedrohen.
Mit Hilfe von Kartierungen wie z.B. der Dokumentation der im Gebiet beobachteten Vogelarten sowie angebrachten Wildtierkameras wird das Schutzgebiet auch weiterhin systematisch erforscht.
Im Oktober 2017 fanden im Steinbruch Assmannshausen in einer Gemeinschaftsaktion von verschiedenen Naturschützern Schnitt- und Fällarbeiten statt.
Viele Tiere, die Steinbrüche besiedeln, wie Fledermäuse, Höhlenbrüter, Eidechsen usw. sind auf "kahle" Flächen ohne Bewuchs angewiesen.
Hier der Bericht unseres Mitglieds Uwe Müller:
"Aus meiner Sicht sind wir ein großes Stück weiter gekommen und haben in den zwei Samstagen viel geleistet!
Der Hang ist zum großen Teil frei, dies bis oben zum ersten Absatz.
Die Arbeiten im Steilhang mussten unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden.
Loses Geröll und brüchiger Fels machten jeden Schritt zu einem Balanceakt.
Ab ca. 12:30 Uhr fing es an zu nieseln und der Regen machte das Gestein glitschig.
Das geschlagene bzw. geschnittene Gehölz haben wir an der unteren Kante entlang gelegt, so dass ein schmaler Pfad, einerseits für die weiteren Schneidearbeiten und andererseits für spätere Kontrollen sowie Nacharbeiten, entstand.
Auf der einen Seite ist der Zugang durch gefällte Bäume wieder zu. Diesen werde ich in der nächsten Zeit sukzessive wieder frei räumen.
Die Zufahrt wurde komplett freigeschnitten, um ein Befahren mit Fahrzeugen zu ermöglichen. Zum Beispiel das Abladen von Werkzeugen wird damit erheblich erleichtert.
In der Zufahrt können nun zwei Fahrzeuge hintereinander parken. Ferner bietet der Bereich vor der Schranke eine Ausweichmöglichkeit, falls sich auf dem engen Weg zwei Fahrzeuge
begegnen.
Gegenüber der Zufahrt ist eine weitere Parkmöglichkeit, die wir ebenfalls durch Schneiden vergrößert haben. Dort können nun zwei Fahrzeuge parken und es bleibt genügend Ausweichmöglichkeit
für sich begegnende Fahrzeuge.
Ein schöner Nebeneffekt könnte sein, dass die jetzt gut einsehbare Zufahrt den ein oder anderen Wanderer davon abhält sein Geschäft im Zugangsbereich zu verrichten.
Ein bereits vorhandener Pfad durch die Brombeeren wurde nach oben freigeschnitten.
Ich finde, dass wir sehr gut zusammen gearbeitet haben und es hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es - zumindest für mich - sehr anstrengend war."