Heimische Feuersalamander bedroht

Der Salamander-Chytridpilz mit dem Namen Batrachochytrium salamandrivorans (auch Bsal genannt) wurde erstmals 2013 wissenschaftlich beschrieben. Er befällt die Haut von Schwanzlurchen, insbesondere des Feuersalamanders. Nach bisherigen Erkenntnissen bedeutet das für fast alle betroffenen Salamander den sicheren Tod.

Foto: W. Rausch
Foto: W. Rausch

Nachdem in den Südniederlanden (Limburg) gewaltige Bestandseinbrüche beim Feuersalamander aufgetreten waren, wurde der Erreger entdeckt. 2017 wurde er dann auch im angrenzenden Belgien und in der Eifel nachgewiesen. Von dort verbreitet sich der Erreger mit großer Geschwindigkeit im Ruhrgebiet. Mittlerweile wurde er auch schon im Steigerwald und in Südbayern (Memmingen) nachgewiesen.

Foto: W. Rausch
Foto: W. Rausch

Es ist davon auszugehen, dass der Erreger mit dem Import von asiatischen Amphibien eingeschleppt wurde. Zwar wurde der Erreger in Deutschland auch auf Froschlurche nachgewiesen, doch es scheinen nur Schwanzlurche zu erkranken. Während Kamm-, Berg-, Teich- und Fadenmolch eine geringe Infektion überleben können ist sie bei Feuersalamander tödlich.
Die Verbreitung des Erregers erfolgt über Sporen, die sowohl auf dem Wasser schwimmend als auch im feuchten Waldboden vermutlich monatelang überleben können.
Im Rheingau mit den vielen Wanderwegen und ausgewiesenen Wandersteigen besteht die Gefahr, dass die Sporen ungewollt über verschmutzte Wanderschuhe bzw. Wanderstöcke aus anderen belasteten Gebieten eingeschleppt werden und unsere Feuersalamander Population ansteckt. Der NABU-Rheingau bittet daher in einer Aktion die Bevölkerung und insbesondere die Touristen, die aus anderen Wandergebieten hier im Taunus auf Wanderschaft gehen, ihre Schuhe, Stöcke usw.

Foto: W. Rausch
Foto: W. Rausch

gründlich zu reinigen und zu trocknen, damit der Pilz austrocknet und abstirbt. Besser wäre noch Schuhe und Stöcke mit Spiritus oder 70% Ethanol zu desinfizieren. In dieser Aktion werden mit Flyer und Aushängen an den Wanderwegen um Mithilfe eines jeden geworben.

Noch wurden keine infizierten Salamander im Rheingau gefunden, wir hoffen es bleibt so.

 

 

Text: April 2021, Cl. Lüers